Philosophie

Jedermann ist bekannt, wie wichtig unsere Sinnesorgane sind und wie unglaublich wunderbar sie konstruiert sind. Gehör, Augen, Geruch- und Geschmacksinn haben ihre anerkannte Position im allgemeinen Verständnis und auch in der Forschung. Unser Tastsinn ist mit seinen vier Quadratmetern Hautoberfläche mit Abstand das grösste Organ und die 950 Millionen Tastsensoren steuern unser gesamtes Handeln und auch die unbewussten Abläufe, wie das Abrollen eines Fusses oder die Funktion der inneren Organe und er verrichtet seinen Dienst still und leise mit einer absoluten Zugverlässlichkeit. Ohne die anderen Sinne können wir durchaus leben, ohne Tastsinn ist ein Leben jedoch unmöglich. Die Impulse, die der Tastsinn über die Haut aufnimmt werden auf vielfältige Weise wahrgenommen und verarbeitet. Berührungen lösen eine Vielzahl von Prozessen im Körper aus und eine riesige chemische Fabrik produziert die verschiedensten Botenstoffe die Schmerz, Wärme und Glücksgefühle auslösen.

Berührungen sind für uns Menschen lebenswichtig. Ein Säugling stirbt, wenn er nicht Berührungen empfangen kann und für alle Menschen gilt, Berührungen sind für das allgemeine Wohlbefinden und die Genesung von ganz entscheidender Bedeutung. Eine Umarmung tröstet mehr als tausend Worte. Martin Gunwald fasst es so zusammen: „Ohne körperliche Nähe können wir nicht gesund und glücklich leben.“

Durch die intensive Beschäftigung mit dem Thema „Berührung und die Wirkung auf den Menschen“ sind wir auf die bedeutende Forschungsstätte von Dr. habil. Martin Grunwald gestossen. Er betreibt am Paul-Flechsing-Institut für Hirnforschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig das Haptik-Labor und gilt als einer der renommiertesten Forscher weltweit auf dem Gebiet des Tastsinns. Unsere Tätigkeiten basieren auch auf seinen Grundlagen.

Berührungen, seien es eigene oder fremde, lösen im Körper eine Flut an Botenstoffe aus, die ein Wohlbefinden auslösen. Auch implizit empfangene Berührungen steuern das wohlige Erleben von Behagen und Ruhe. Bei kranken und alten Menschen öffnen „Berührungen die körpereigene Apotheke deren natürliche Substanzen sowohl psychische als auch körperliche Prozesse positive beeinflussen“ (Martin Gunwald).

Immer häufiger findet man in Grossstädten sogenannte Kuschelgruppen in denen sich Erwachsene, unter Einhaltung und Kontrolle sexueller Tabuzonen, zum Berühren treffen. Oder die „Free Hugs“, die mit Pappschildern auf Plätze stehen und die spontan umarmt werden dürfen. Das Bedürfnis nach Berührung wird bekannter, es ist aber immer noch schwierig, Berührungen nur als solche im Alltag zu geben, wie auch das Empfangen nicht so einfach ist oder die Suche darnach.

Der Verein life arts bezweckt die Förderung und Bekanntmachung der Auswirkungen von Berührungen jeglicher Art auf das Wohlbefinden von Lebewesen und deren therapeutischen Nutzen für das betroffene Individuum und die Allgemeinheit. Ausserdem fördert und betreibt der Verein life arts allgemeine Projekte und Unternehmungen die sich mit der Steigerung des Wohlbefindens des Individuums beschäftigen.

Der Verein life arts verfolgt keine kommerziellen Zwecke und erstrebt keinen Gewinn. Die Organe sind ehrenamtlich tätig.